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Radius

Radius

Zeitweise
beweg ich mich
im Kreise
um mich selbst
auf erdrückende Weise
in schwebender Reise
zum Leben

©Claed 2002

Leid

Leid

Das größte Leiden
ist das Leiden,
dessen Grund
für das Leiden
fehlt.

©Claed 2002

fast unbekannt

fast unbekannt

Ich sehe die Ruhe,
rieche die Kraft.
Entdecke den Morgen,
der dies alles schafft.

Bemerke ein Lächeln,
das neben mir steht.
Ein Blick in den Himmel,
der nichts verrät.

Ich suche den Fluss
ins Gedankenland.
Fast unbekannt
glaubt der Verstand.

©Claed 2002

Wissensdurst

Wissensdurst

Bald hat er Dich erfasst,
der Wissensdurst.
Damals hast du ihn verhasst,
jetzt wirst du gehetzt
im Rausch der Zeit.
Wartest im Wind
mit vollen Segeln.
Die Reise in die Ungewissheit
verschätzt das Ich
und auch die Blindheit.

©Claed 2001

Den Himmel sehen

Den Himmel sehen

Das Runde muss ins Eckige
Wo stehe ich
Im Runden oder im Eckigen

Rund
wie das Leben
wiederaufstehen
weitergehen

Rund wie die Liebe
was passiert
wenn ich stehen bliebe

Aufstehen
mit einem Blick
den Himmel sehen

Augenblick
Augen auf
Augen zu
Vergangenheit

Eckig ist sie
viele Kanten
an denen ich mich
gestoßen habe

©Claed 2001

Bestimmt

Bestimmt

Bestimmt, bestimme
ich meine Bestimmung.

Bestimmend stimmt
dann meine Stimmung.

Doch das ist bestimmt
nicht stimmend,
denn die Stimme sagt:
„Stimme für das Bestimmt sein,
doch sei nicht allein.“

©Claed 2001

Was bedeutet Leben?

Was bedeutet Leben?

Was ist schon real,
wenn ich aus dem Hause gehe,
der Wind mir um die Ohren pfeift
und ich in Trance nur mein Auto sehe?

Was bedeutet schon Wille,
wenn der Wagen Morgens wieder nicht anspringt,
die Emotion singt, mit der Nervenfabrik von Dannen schwimmt
und der Hass den Charakter bestimmt.

Was bedeutet Freiheit,
wenn ich mir das Recht nehme
den Wagen, der mich zuparkt
bewusst ein wenig nach vorne zu schieben.

Was sehe heißt schon Klarheit,
wenn ich aus dem Horizont des Cockpits
die Umwelt wahrnehme, ab und zu in den Rückspiegel schaue
und mit Wiederwillen dabei die dreckige Frontscheibe putze.

Was macht schon Bewusstsein,
wenn ich an der Ampel stehe
und wie gefangen das visuelle Schauspiel der Natur betrachte.
Ohne es zu hören, fühlen oder zu riechen.
Mich der Illusion hingebe ein Teil zu sein,
um dann von meinem Hintermann angehupt zu werden:
„Ich solle endlich weiterfahren.“

Was bedeutet Leben?

©Claed 2001